Schabernack.
Firlefanz. Mumpitz.

.Über ein kreatives Störmoment

Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück: Es kommt nicht darauf an, wie lange es ist, sondern wie bunt.
Lucius Annaeus Seneca 

Wer bin ich eigentlich? Und wieviele? Und warum mache ich das? Und was hat das Ganze mit Bildung, Kultur und der Uni Marburg zu tun?
In einem klassischen Lebenslauf lernt man mich ungefähr so kennen: 
Tanja Finnemann – Geboren in der Eifel (aufgewachsen zwischen Kuhweiden, Traktoren und dem Gefühl, dass das Leben mehr zu bieten hat als Dorfdisco und Junggesellenverein), zieht sie los, um die Welt der Bildung und des Theaters aufzumischen. Lehramtsstudium in Trier und Glasgow – weil warum nicht gleich zwei Städte, wenn man die Wahl hat? –, Referendariat in Bitburg, dann die klassische Verbeamtungsnummer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Daun. Um Bildung auch so richtig zu erleben: Ab in die erweiterte Schulleitung, Orientierungsstufenleitung, und schließlich dann regionale Fachberaterin für „Darstellendes Spiel“ an Gymnasien und IGS in Rheinland-Pfalz. Klingt nach Karriereleiter? Vielleicht. Aber vor allem klingt es nach jemandem, der Schule nicht als Verwaltungsakt, sondern als Bühne begreift.
Denn neben dem Beamtinnen-Ich schlägt in mir ein zweites Herz: das des Theaters. Schon als Schülerin in der Theater-AG am Regino-Gymnasium in Prüm stand ich auf der Bühne, später dann auf den Brettern der TUFA in Trier und in allerlei anderen Projekten. Rollen? Von Dienstmädchen über Elfe bis hin zur angeklagten Terroristin oder Gottlieb Biedermann – Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen, Geschichten zu erzählen, Perspektiven zu wechseln. Regie? Aber sicher! Ob im Katz-Theater Trier oder als Spielleitung in der Schule: Ich liebe es, Menschen auf der Bühne und im Klassenzimmer zu überraschen, zu berühren, manchmal auch zu irritieren.

Kulturelle Bildung an Schulen – ein Master für mehr Schabernack

Seit Oktober 2024 studiere ich den Master „Kulturelle Bildung an Schulen“ an der Philipps-Universität Marburg. Warum das? Weil klassische Bildung zu wenig ist. Weil Schule mehr sein kann als Paukerei und Notenstress. Der Masterstudiengang in Marburg – deutschlandweit einer der wenigen seiner Art – bringt Künstler*innen, Pädagog*innen und Visionär*innen zusammen, die Schule als kreativen Möglichkeitsraum denken. Hier geht es um Theaterpädagogik, Musik, bildende Kunst, Literatur und alles, was den Unterricht in Farbe taucht. Hier lernt man, wie man kulturelle Projekte anstößt, Schüler*innen begeistert, Schulen verwandelt – und, ja, auch mal ordentlich Schabernack treibt.
Warum? Weil ich glaube, dass Schule mehr sein kann als ein Ort der Noten und Regeln. Weil ich will, dass Kinder und Jugendliche erleben, wie viel Kraft im Spielen, im Ausprobieren, im gemeinsamen Erfinden steckt. Der Masterstudiengang in Marburg ist für mich der nächste logische Schritt, um Schule nicht nur zu verwalten, sondern zu verwandeln – in einen Ort, an dem Kreativität und kulturelle Bildung selbstverständlich sind. Der Master gibt mir das theoretische Rüstzeug und das Netzwerk, um noch mehr Wirkung zu entfalten – als Impulsgeberin, als Vermittlerin zwischen Kunst und Alltag, als jemand, der die Bühne ins Klassenzimmer holt.
„Schabernack“ ist mein digitales Versuchslabor. Hier teile ich meine Gedanken, Ideen, Zweifel und Glücksmomente. Hier geht es um Theater, Schule, Bildung und das Leben dazwischen. Hier darf gelacht, gefragt, geträumt und natürlich auch mal ordentlich Schabernack getrieben werden. Ich glaube an die Kraft des Spiels, an die Macht der Fantasie und daran, dass wir alle ein bisschen mehr Bühne im Alltag vertragen können
Wer mitliest, ist herzlich eingeladen, mitzudenken, mitzuspielen, mitzuzaubern. Denn eines habe ich gelernt: Die besten Geschichten schreibt das Leben – und manchmal muss man einfach nur mutig genug sein, sie zu erzählen.